Deutlicher, aber glanzloser Sieg
Wasserburg schlägt Garmisch-Partenkirchen mit 4:0 – Vier verschiedene Torschützen
„Das Spiel war nicht so deutlich, wie es das Ergebnis vermuten lässt“, bilanzierte Trainer Florian Heller am Freitagabend. Seine Mannschaft hatte zuvor den 1. FC Garmisch-Partenkirchen mit 4:0 geschlagen und in der engen Landesliga Südost drei ganz wichtige Punkte eingefahren. Während die Spitzengruppe derzeit mindestens acht, neun Teams umfasst, so gibt es auch einige Mannschaften, die gehörige Probleme haben – und zu dieser Sorte zählen die Gäste. Die Löwen versprühten zwar weder Glanz noch Gloria, aber das mussten sie an diesem lauen Herbstabend auch nicht, denn letztendlich erledigten sie ihre Pflichtaufgabe souverän.
Heller vermutete auch, dass „eine andere Mannschaft an diesem Abend wahrscheinlich ein Tor geschossen hätte und auch in Führung gegangen wäre“. Dabei spielte der Coach auf die Anfangsphase an, als Mouhamadou Ndiaye eine zu kurze Kopfballrückgabe auf Torhüter Lino Volkmer abfing, jedoch zehn Meter vor dem Tor viel zu lasch abzog und sich dabei auch noch den Hüftbeuger zerrte und ausgewechselt werden musste (8.). Auch eine Rettungsaktion von Volkmer außerhalb des Strafraums wurde abgefangen, doch Gabriel Taffertshoferbrachte keinen Chip aufs leere Tor zustande, sodass Tizian Rudolph den Flachsschuss am Strafraum abgrätschen konnte (15.). Nach diesen zwei verteilten Geschenken wurde das Wasserburger Spiel griffiger und angetrieben vom neuen Taktgeber Danilo Dittrich arbeiteten sich die Hausherren ins Spiel. Nachdem den Innstädtern nach einem Zupfer an Thomas Voglmaier ein Strafstoß nach gut einer halben Stunde noch verwehrt wurde, gab es in der 41. Minute keine zwei Meinungen: Josef Stellner wurde bei einem Dribbling im Strafraum gelegt, Voglmaier versenkte den fälligen Foulelfmeter zum 1:0 (41.).
Garmisch hatte sichtlich Fitnessprobleme und blieb nach jedem Foulspiel lange auf dem Boden liegen und ließ den Medizinmann für ein kurzes Hand auflegen einlaufen, wodurch immer wieder der Spielrhythmus gestört wurde. Entsprechend plätscherte das Spiel im zweiten Durchgang so dahin, ehe Leon Simeth in der 56. Minute für das Glanzlicht des Abends sorgte. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß zog der 24-Jährige aus 30 Metern ab und sein Flatterball senkte sich knapp vor dem Querbalken, sodass er gleichermaßen sehenswert wie unhaltbar für Torhüter Jakob Erhard einschlug. Da Garmisch am Transfer-Deadline-Day Topstürmer Moritz Müller verlor, war eine Zwei-Tore-Hypothek für die Werdenfelser im Grunde zu hoch und das Spiel entschieden, obwohl durch Stellner (59.) und zweimal Dominik Köck (63. und 71.) drei Großchancen ungenutzt blieben. Warum die eine Mannschaft oben und die andere unten steht, lässt sich auch an zwei Kopfbällen innerhalb von nur drei Minuten darlegen: In der 80. Minute rettete Volkmer bravourös gegen Jonas Shrimpf, auf der Gegenseite köpfte Jaume RubioGonzelez nach einer Simeth-Flanke am langen Pfosten zum 3:0 ein (83.) – anstatt des Anschlusstreffers und einer heißen Schlussphase sahen die 310 Zuschauer, darunter viele Gäste vom befreundeten DJK-SV Griesstätt, die zum 60-jährigen Vereinsjubiläum eingeladen waren, wie die Löwen die Gäste doch noch auseinanderschraubten. Nach einem perfekt vorgetragenen Angriff über den rechten Flügel bediente George Dumitru in der Mitte Janik Vieregg, der den Ball per Grätsche über die Linie drückte (86.). Dadurch verteilten sich alle Tore einmal mehr auf mehrere Schultern, was die Löwen nur schwer ausrechenbar macht.
Wasserburg: Volkmer, Biegel, Rudolph (59. Lindner), RubioGonzalez, Rauscher, Stellner, Dittrich (64. Dumitru), Simeth(85. Haunolder), Köck, Voglmaier (70. Vieregg), Egger (70. Kononenko)
Tore: 1:0 Thomas Voglmaier (41., Foulelfmeter), 2:0 Leon Simeth (56.), 3:0 Jaume Rubio Gonzalez (83.), 4:0 JanikVieregg (86.)
Schiedsrichter: Maximilian Riedl (SV Lalling)
Zuschauer: 310
jah
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Leo Bauer