„Wir wussten in der Halbzeit, dass wir etwas verändern müssen“
Wasserburgs Co-Trainer Michael Wallner nach dem Derby-Sieg gegen Traunstein
„Fußball ist irre!“, entfuhr es Michael Wallner, als er am Samstagnachmittag von der Geretsrieder 1:3-Niederlage gegen Schwabing hörte. Der Wasserburger Co-Trainer hat mit seinem Verein seit dem Winter zehn Punkte auf den Tabellenzweiten aufgeholt und hat nun am letzten Spieltag die Chance, der von Verletzungen und Ausfällen geprägten Saison noch eine Wende zu geben. Dafür müssen die Löwen in Karlsfeld gewinnen und Geretsried gleichzeitig in Hallbergmoos verlieren.
Michael Wallner hat mit seiner ruhigen und besonnenen Art einen wesentlichen Anteil an der starken Saison der Innstädter. Nach seinem Wechsel aus der U19 des SB Chiemgau Traunstein kam er schnell an der Landwehrstraße 10 an und ist vor allem ein loyaler Partner von Cheftrainer Florian Heller.
Im Gespräch mit unserer Zeitung spricht der 28-Jährige über das Derby gegen Traunstein, die gegensätzlichen Halbzeiten, entscheidende Wechsel, die Entwicklung nach der Wintervorbereitung und das Saisonfinale.
Herr Wallner, die erste Halbzeit war extrem zäh, die zweite dafür ein Feuerwerk. Warum waren die beiden Hälften so derart verschieden?
Wir haben in der ersten Halbzeit Vieles vermissen lassen und sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Wir hatten zu viele Ballverluste, was dann dazu führte, dass wir ungeordnet waren und somit gegen den Ball oftmals keinen Zugriff hatten. Es war klar, dass wir eine Reaktion in der zweiten Halbzeit zeigen mussten, was uns gelungen ist.
Das Wasserburger Trainerteam hat ein glückliches Händchen bewiesen und den Sieg eingewechselt. Wieso waren die Umstellungen nötig und spielentscheidend?
Wir wussten in der Halbzeit, dass wir etwas verändern müssen. Das war nicht die Wasserburg-DNA. Zudem haben wir auch das System umgestellt. Entscheidend ist dann aber immer die Umsetzung. Das hat die Mannschaft dann in der zweiten Halbzeit gut gemacht. Wir sind froh, dass wir den Schalter noch umlegen konnten und das Derby für uns entschieden haben.
Die Wasserburger Rückrunde ist famos. Wie konnte aus der verkorksten Vorbereitung mit vielen Ausfällen und überschaubaren Ergebnissen so eine Leistungsexplosion gelingen?
Ja, das ist wirklich top. Wir haben immer gesagt, dass jeder Spieler im Kader wichtig ist und wir alle brauchen. Es hilft dir nichts in so einer Situation nach Ausreden zu suchen, sondern noch enger zusammenzurücken und das Maximale rauszuholen. Das haben die Jungs super angenommen und umgesetzt und sich dementsprechend mit Erfolgen belohnt.
Geretsried hat daheim mit 1:3 gegen Schwabing verloren. Jetzt kommt es zum nicht mehr für möglich gehaltenen Finale am letzten Spieltag. Wie blicken Sie auf das kommende Wochenende?
Das ist natürlich ein Ergebnis, das die Chancen noch einmal erhöht und es am letzten Spieltag spannend macht. Dennoch ändert sich nichts daran, dass wir unser letztes Spiel gewinnen müssen. Ob es dann letztendlich reicht, werden wir sehen.
jah