Löwen punkten in Murnau
Wasserburg spielt auswärts bei Topteam 1:1
Nach umkämpften und intensiven 90 Minuten in Murnau wussten die Spieler des TSV 1880 Wasserburg nicht genau, wie sie das 1:1 einordnen sollten. „Die Jungs waren schon etwas enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben, zugleich aber auch irgendwo zufrieden, dass wir einen Punkt aus Murnau mitnehmen“, beobachtete Co-Trainer Michael Wallner. Natürlich wollten die Löwen das Topspiel gegen die Drachen gewinnen, nach einem 0:1-Rückstand ist das Remis am 13. Spieltag aber als Punktgewinn zu werten.
Das Duell vom Samstagnachmittag muss in einem größeren Kontext betrachtet werden. Der TSV Murnau ist in der Inn/Salzach-Region ein mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt, wer jedoch dort war, weiß schon mit dem Blick auf die überragende Infrastruktur und die vorzügliche Jugendarbeit, dass es sich dabei um einen Topverein handelt, der unter dem Radar schwebt, obwohl er voll im Scheinwerferlicht stehen sollte. Eine entsprechend stark aufgestellte Truppe mit „sehr guten jungen Spielern“ traf somit auf die Löwen. Dennoch waren die Gäste laut Wallner„von Beginn an spielbestimmend, aber nicht zwingend genug“, wie Wallner gleichzeitig lobte und kritisierte. Vor allem der letzte und vorletzte Pass wollte nicht gelingen. Auf der Gegenseite zeigten sich die Hausherren vom Wasserburger Ballbesitz und Druck zunächst beeindruckt, verteidigten aber geschickt und setzten immer wieder durch Konter gefährliche Spitzen, die von Lino Volkmer vereitelt wurden.
Beim 0:1 in der 54. Minute wurde Wasserburg von der für Murnau so typischen Kombination überrascht, obwohl diese bekannt und thematisiert war: Tief-Klatsch-Tief. Am Ende einer einfachen Stafette war Felix Lauterbacher frei durch und schoss unhaltbar ein. Die Murnauer Führung war für die Löwen umso ärgerlicher, da Matthias Rauscher eine Zeigerumdrehung vorher nach einer Standardsituation an die Latte geköpft hatte. „Wir haben nach dem Rückstand nicht aufgesteckt und waren immer der Gefahr durch Konter ausgesetzt, haben aber verdient den Ausgleich erzielt“, bilanzierte Wallner, der sich in der 71. Minute über das 1:1 durch Daniel Kononenko freuen durfte. Das Wasserburger Eigengewächs, das in dieser Saison immer wieder ausgebremst wurde, bekam an der Strafraumlinie einen Rückpass von Dominik Köck, den er sich einmal zurechtlegte und dann in den Winkel setzte.
„Es war sehr, sehr wichtig, dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind. Das ist etwas, das wir mitnehmen können. Klar ist aber auch, dass ein Unentschieden immer auch ein trügerisches Ergebnis ist, bei dem man sich über den Punkt freut, aber auch zwei verloren hat. Wir haben im direkten Duell die Gegner nicht vorbeiziehen lassen, aber nichtsdestotrotz werden wir uns in der Analyse hinsetzen und schauen, was fehlt, um solche Spiele zu gewinnen“, so Assistenzcoach Max Backa.Ähnliche Aussagen werden an diesem Wochenende von Grünwald über Hallbergmoos bis Rosenheim alle Trainer treffen, denn abgesehen von Spitzenreiter Unterhaching, haben alle ärgsten Verfolger die Punkte geteilt.
Wasserburg: Volkmer, Biegel (62. Ferreira Goncalves), Rudolph, Rubio Gonzalez, Rauscher, Stellner, Simeth (79. Dumitru), Dittrich, Köck, Voglmaier (74. Vieregg), Kononenko (79. Egger)
Tore: 1:0 Felix Lautenbacher (54.), 1:1 Daniel Kononenko (71.)
Schiedsrichter: Maximilian Hafeneder (TuS) Holzkirchen
Zuschauer: 350
jah