Eine Frage der Effektivität
Wasserburg gastiert am Freitagabend in Kirchheim
Abgesehen davon, dass die Reserve der SpVgg Unterhachingderzeit der Liga mit neun Punkten enteilt ist, muss sich diese Spielzeit für Kirchheims Trainer Steven Toy wie ein Déjà–vuanfühlen. Vor dem Duell am Freitagabend, 19.30 Uhr, gegen den TSV 1880 Wasserburg liegt der KSC als Tabellenachter mit 27 Zählern nur drei Punkte hinter den zweitplatzierten Löwen. All dies erinnert ein wenig an die Saison 2022/23, als alle sogenannten Spitzenteams permanent stolperten und Kirchheim mit sage und schreibe elf Niederlagen in 34 Spielen Meister wurde. Auch dieses Jahr werden vorne regelmäßig Punkte liegen gelassen, sodass sich das Verfolgerfeld sogar bis Platz neun erstreckt.
Toy ist ein Meister des Understatements, der demütig auftritt und die Gegebenheiten in Kirchheim immer etwas schlechter darstellt, als sie wirklich sind. Neben einer ausgezeichneten Jugendabteilung und einer für die Landesliga weit überdurchschnittlichen Sportanlage hat Kirchheim auch die meisten Ex-Profis in seinen Reihen. Die ehemaligen Zweitliga-Akteure Korbinian Vollmann und Roman Prokoph sind schon länger da, im Sommer kam Torhüter Sebastian Kolbe (eine Saison Stammtorhüter für Bayreuth in der 3. Liga) und plötzlich wurde aus der löchrigen Abwehr ein stabiles Konstrukt. Ihn gilt es zu überwinden. Dabei müssen die Innstädter ihre Effektivität vor dem gegnerischen Tor steigern. Neben den ganz unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen war es die Chancenverwertung, die gegen Schwabing die drei Punkte kostete. Die Löwen müssen im Herbst ihren Killerinstinkt wecken. Das Lebenselixier für Stürmer sind Tore. Daher kam für Janik Vieregg und Michael Barthuber das Kreisklassen-Spiel der Reserve unter der Woche nach langen Verletzungen gerade recht. Beide sammelten in Pittenhart Spielzeit und trafen ein- beziehungsweise sogar dreimal, wodurch sie neben Kraft auch noch Selbstvertrauen tanken konnten. „Ich glaube, dass es ein ähnliches Spiel wird wie gegen Schwabing. Kirchheim ist mit Sicherheit ein Gegner auf Augenhöhe, das kann man auch an der Tabelle ablesen. Grundsätzlich war Kirchheim die letzten Jahre eine Mannschaft, die sehr engagiert zu Werke geht, die tendenziell sehr einfachen, aber brutal effektiven Fußball spielt“, weiß Trainer Florian Heller.
Eben jene Effektivität brauchen die Löwen, jetzt im Herbst muss ihrem Spiel der entscheidende Punch beigemischt werden. „Ich gehe davon aus, dass es am Freitag ein sehr, sehr enges Spiel wird. Wir wollen es aber trotzdem gewinnen. Kirchheim ist eine Mannschaft aus dem engsten Verfolgerfeld und wir können dafür sorgen, dass wir uns davon absetzen“, fordert Heller unmissverständlich.
jah
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Leo Bauer