Ein später Dämpfer
Wasserburg kassiert in Murnau in der 93. Minute das 2:2 und hat nur noch theoretische Chancen auf die Relegation
Ganz abgeblasen hat Murnaus Fabian Erhard mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit die Wasserburger Jagd auf Platz zwei nicht, einen herben Dämpfer verpasst aber schon. Wasserburg führte beim Tabellenvierten bereits mit 2:0, musste am Ende aber die Punkte teilen und liegt zwei Spieltage vor Schluss fünf Zähler und den schlechteren direkten Vergleich hinter Geretsried. Übersetzt heißt das, dass die Löwen beide verbleibenden Spiele gewinnen und der TuS gleichzeitig beide verlieren muss.
Auch Wasserburgs Abteilungsleiter Kevin Klammer kann rechnen, wenn es aber um seine Löwen geht, ist er stets kämpferisch: „Natürlich ist der späte Ausgleich extrem bitter und darf so nicht passieren, aber so groß hat sich unsere Ausgangslage nicht verändert. Unsere Chance war davor auch nicht bei 80%, sondern deutlich geringer. Jetzt ist sie noch etwas geringer. Geretsried hätte nicht mehr gewinnen dürfen, jetzt müssen sie halt verlieren. So lange es möglich ist, werden wir es probieren“. Gegen eine starke Murnauer Mannschaft erwischte Waserburg einen optimalen Start und ging bereits nach sechs Minuten durch einen verwandelten Foulelfmeter von Dominik Brich mit 1:0 in Führung. Zuvor war Thomas Voglmaier im Strafraum regelwidrig umgegrätscht worden. Die zuletzt so sichere Wasserburger Abwehr schaffte es am Samstagnachmittag jedoch nicht, die gefährliche Offensive der Drachen zu neutralisieren. Schon fast im direkten Gegenzug hatte in einem rasanten Fußballspiel Maximilian Nebl die Chance zum Ausgleich, doch er traf aus fünf Metern schlichtweg den Ball nicht (9.), in der 24. Minute hielt Lino Volkmer die Führung fest. Auf der Gegenseite hatten aber auch die Gäste dicke Gelegenheiten, die zu wenig genutzt wurdenund Trainer Florian Heller zu folgendem Fazit veranlassten: „Wir haben eigentlich ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert und hatten vor allem in der zweiten Halbzeit genügend Möglichkeiten das Ding frühzeitig zu entscheiden, machen es aber nicht.“
Dabei führten die Löwen nach 53 Minuten durch den kurz zuvor eingewechselten Robin Ungerath schon mit 2:0. Luca Wagner hatte quergelegt und Ungerath die Koproduktion der beiden Joker aus kurzer Distanz vollendet. Kurioserweise kassierten die Innstädter den Anschlusstreffer aus einer eigenen Großchance. Vor dem Murnauer Tor brannte es in 69. Minute lichterloh, ehe George Dumitru von der Grundlinie zurücklegte, die eigenen Mitspieler aber weit verfehlte und so einen folgenschweren Konter einleitete, den Nebl zum 1:2 vollendete. „Uns fehlte am Samstag die letzte Konsequenz vor beiden Toren“, monierte Heller weiter, der vor allem in der Schlussphase einen Chancenwucher mitansehen musste, wie er zuletzt Ende der Vorrunde zu bestaunen war. Allein Wagner hätte mit zwei Alleingängen auf das Tor Fabio Grund alles klar machen können, doch beide Male parierte der junge Keeper (90. und 92.), zuvor hatte Dumitru aus acht Metern freistehend ebenso weit über das Tor geschossen (88.). Der Killerinstinkt fehlte in der Nachspielzeit auch am anderen Ende des Feldes, als der kürzlich von einem Fußballstipendium aus New York zurückgekehrte Fabian Erhard im Strafraum nur begleitet, aber nicht gestört wurde und der Stürmer aus zehn Metern flach einschießen konnte. „Summa summarum hat uns zu wenig Klarheit und Zielstrebigkeit vor beiden Toren den Sieg gekostet“, weiß Heller.
Wasserburg: Volkmer, Biegel (36. Saur), Kasumovic (84. Deser), Lindner, Brich, Stellner, Dumitru, Rubio Gonzalez, Barthuber (73. Ferreira Goncalves), Voglmaier (53. Wagner), Kononenko (53. Ungerath)
Tore: 0:1 Dominik Brich (Foulelfmeter, 6.), 0:2 Robin Ungerath(53.), 1:2 Maximilian Nebl (69.), 2:2 Fabian Erhard (93.)
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Michael Krug (SpVgg Unterhaching)
jah