Ein Eigentor ebnet den Weg
Wasserburg gewinnt in Karlsfeld auf Kunstrasen mit 2:0
Es gab Zeiten, da hat es gereicht, wenn ein Wasserburger Auswärtsspiel kurzfristig auf den Kunstrasen verlegt wurde, dass die Löwen stolperten. Diese Tage sind seit Anfang des Jahres vorbei, das unterstrich die Mannschaft von Florian Heller am Samstagnachmittag in Karlsfeld. Mit 2:0 gewannen die Innstädter beim Kellerkind und vereinten dabei zwei Attribute, die eigentlich nicht wirklich zueinander passen: grob und souverän. Einerseits war es kein Leckerbissen, was die Löwen zeigten, andererseits ließen sie nicht viel zu, weshalb die drei Punkte nicht schön, aber trotzdem verdient waren. Dadurch reihte der TSV 1880 Wasserburg den vierten Sieg in Folge aneinander.
„Es war eine schräge Nummer: November, Kunstrasen, kalt“, umschrieb Heller die Umstände, die schon so manches Mal zu einem Favoritensturz geführt haben. Nicht so am Samstag, denn Karlsfeld wehrte sich zwar, trug aber durch eigene Fehler immer wieder zum erfolgreichen Wasserburger Spiel bei. Nachdem Robin Ungerath nach einer Simeth-Ecke einen Kopfball gefährlich am langen Pfosten vorbeisetzte (3.), erledigte Eintracht-Verteidiger Markus Huber wenig später den Job der Gästestürmer: Nach einem Fehlpass von Kapitän Jonas Eicherging es über den rechten Flügel zu schnell für die Heimelf und Huber grätschte eine Biegel-Hereingabe vor dem einschussbereiten Janik Vieregg ins eigene Tor und ebnete somit den Löwen ungewollt den Weg (6.). Auf Kunstrasen lief es in der Folge dennoch holprig, denn Wasserburg leistete sich zu viele Unsauberkeiten. „Es war nicht schön zum Anschauen, es war kein guter Kick. Die zweite Halbzeit war von uns ein bisschen besser, aber auch nicht nennenswert“, analysierte der Wasserburger Trainer. Karlsfelds beste Torchance blockte Johannes Lindner nach einem aussichtsreichen Schussversuch von Deniz Yilmaz zur Ecke (27.), auf Wasserburger Seite scheiterte Köck aus spitzem Winkel (22.), ansonsten hatte die meisten Torchancen Robin Ungerath. Meist ging der Gefahr ein schlimmer Fehler der Hausherren voraus, eine Ausnahme war die 60. Minute, als Danilo Dittrich den Ball an der Mittellinie erkämpfte und im Stile eines Quarterbacks 50 Meter perfekt in den Lauf von Ungerath spielte, der jedoch an Torhüter Fabio di Salvo scheiterte.
So dauerte es bis zur 84. Minute, ehe der Favorit die Partie entscheiden konnte. Nach einem gefühlvollen Zuspiel von Michael Barthuber blieb Ungerath vor di Salvo kühler als die Temperaturen und hob den Ball über den herausstürzenden Torhüter zum 2:0 in die Maschen. Der Stürmer hatte sich da gerade erst wieder aufgerappelt, denn vorausgegangen war eine kuriose Slapstick-Situation. Torhüter di Salvo hatte einen weiten Ball 25 Meter vor dem Tor abgelaufen, per Kopf jedoch dem verdutzten Ungerath das Leder auf die Brust serviert und anschließend den Stürmer regelkonform, aber rustikal per eingesprungener Rettungstat mit Ball über den Haufen gerannt. Das Problem für di Salvo war, dass sein Klärungsversuch zum Boomerang wurde.
„Wir haben am Freitag in Schlossberg auf Schnee trainiert, davor die ganze Woche auf Rasen. Die Vorbereitung war strange, aber wir haben das Spiel gewonnen. Darum ging es!Das war das absolute Oberziel, egal wie es ausgesehen hat“, bilanzierte Heller nüchtern. „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Das war der Auftrag, denn wir haben den zweiten Tabellenplatz über das Wochenende gesichert“.
Wasserburg: Volkmer, Biegel, Lindner, Brich, Rauscher, Stellner(80. Ferreira Goncales), Dittrich, Simeth (64. Voglmaier), Köck(64.), Ungerath (86. Egger), Vieregg (64. Haunolder)
Tore: 0:1 Markus Huber (6., Eigentor), 0:2 Robin Ungerath (84.)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Moritz Osteried
jah






