Die Tormaschine stoppen
Wasserburg empfängt schon am Donnerstag, 19 Uhr, den TSV Kastl
Nach dem 1:1-Unentschieden vergangenen Samstag im Spitzenspiel haben sich der TSV Murnau und der TSV 1880 Wasserburg im Anschluss gegenseitig mit Lob überhäuft, was beiderseits teilweise übertrieben, angesichts der Qualität des Spiels aber auch durchaus gerechtfertigt war. Murnaus Trainer Martin Wagner ging in seiner Analyse noch weiter und bemerkte, dass in einer Liga, in der sogar Platz 9 noch Tuchfühlung zum Aufstiegsrelegationsplatz hat, auch Teams aus den hinteren Regionen ganz schwer zu schlagen seien. Dabei erwähnte er mit dem TSV Kastl explizit eben jenen Gegner, den der TSV 1880 Wasserburg bereits am Donnerstag, 19 Uhr, in der Altstadt empfängt.
Um den TSV Kastl in der Tabelle zu finden, muss man in der Tat etwas nach unten scrollen, doch wenn man ihn auf Position 12 entdeckt hat, sticht einem sofort das Torverhältnis ins Auge, das auf der Habenseite so gar nicht zum Tabellenplatz passt. Die Mannschaft aus dem Landkreis Traunstein weist mit 33 Toren die zweitbeste Offensive der Liga auf, aus der Michael Renner (9 Tore) und Sebastian Spinner (9 Tore, 9 Vorlagen) herausragen. Alle vier Siege waren Schützenfeste: 5:1 (SVN München), 6:1 (Garmisch), 5:1 (Wacker München) und zuletzt 5:2 gegen Kirchheim. „Kastl hat eine brutal starke Offensive mit guten Einzelspielern, vielen Gegenbewegungen und guten Doppelpasssequenzen“, weiß Co-Trainer Max Backa nicht nur anhand der Betrachtung der nackten Zahlen. „Für uns wird es daher darum gehen, die Basics in der Defensivarbeit auf den Platz zu bekommen“.
Gleichzeitig drückt Kastl angesichts von 30 Gegentoren hinten der Schuh, wohingegen die Innstädter die zweitbeste Abwehr der Liga stellen. „Wir müssen in diesem Spiel alles abrufen“, verlangt Assistenz-Coach Michael Wallner, der weiterhin auf Michael Barthuber, Robin Ungerath und die Langzeitverletzten Manuel Kerschbaum und Maximilian Pichler verzichten muss. „Zudem wollen wir im letzten Drittel wieder zielstrebiger und torgefährlicher werden“, so Wallner, der damit Bezug nimmt auf die oft langen, aber zu harmlosen Ballbesitzphasen in Murnau. Backa fordert daher „über eine hohe Spielaktivität jedes einzelnen Spielers zu jeder Phase des Spiels eine Dominanz zu erzeugen“, die letztendlich dazu führt, die drei Punkte an der Landwehrstraße 10 zu behalten.
jah
Foto Leo Bauer