Die Löwen legen vor
Wasserburg gewinnt in Kirchheim mit 1:0
Florian Heller hatte vor dem Wasserburger Gastspiel in Kirchheim einen Sieg gefordert, um Druck auf den TuS Geretsried aufzubauen – und seine Spieler folgten. Am Gründonnerstag gewannen die Löwen auswärts vor handverlesenen 45 Zuschauern mit 1:0 und legten somit im Fernduell vor, der Tabellenzweite ist nun am Karsamstag gegen Freilassing unter Zugzwang. Aus der Ferne betrachtet, sind knappe Siege des Verfolgers besonders unangenehm, da man zuhause am Liveticker immer auf den Ausgleich hofft und wenn dieser nicht fällt langsam aber sicher das Nachdenken einsetzt.
Am 30. Spieltag mussten die Innstädter gewinnen und sie spielten erste 45 Minuten, die dieses Bestreben untermauerten. „In der ersten Halbzeit waren wir richtig stark“, lobte die Sportliche Leitung den Auftritt und auch KSC-Coach Steven Toy erkannte an, dass der Wasserburger Sieg aufgrund dieserÜberlegenheit „in Ordnung geht“. Schon nach fünf Minuten hatten die Gäste eine Großchance, als Michael Barthuber eine Flanke von Josef Stellner an den langen Pfosten verlängerte, wo Maxi Biegel den Ball mit dem langen Bein über die Latte drückte. Nach einer Viertelstunde wurde Daniel Kononenko in die Tiefe geschickt, seinen Querpass brachte George Dumitru aus acht Metern nicht hart genug aufs Tor, sodass Torhüter Nicolas Beilhardt parieren konnte. Kurz darauf brachte Dumitru mehr Wumms hinter den Ball und holte sein Versäumnis nach. Nach Steckpass zog der eingelaufene Mittelfeldspieler mit links ab, dieses Mal hatte Beilhardt zwar die Finger dran, konnte den Einschlag zum 1:0 jedoch nicht verhindern (22.). Wasserburg blieb am Drücker, verteidigte gegen die drittbeste Offensive der Liga auch mit neu formierter Abwehr fehlerfrei und ließ Kirchheim nie richtig kombinieren. „Wir haben ihre langen Bälle sehr gut verteidigt. Im Ball haben wir gute Lösung gefunden, um in die Tiefe zu kommen. Speziell über außen ist uns das gut gelungen. Leider haben wir es aber verpasst, dass wir beim letzten Pass effektiver waren, dementsprechend ging es nur mit einem 1:0 in die Halbzeit, obwohl wir wirklich gute Chancen hatten, das Ergebnis höher zu stellen“, lobte Co-Trainer Michael Wallner, sprach aber zugleich Verbesserungspotential an.
Bei Spielen mit Beteiligung des Kirchheimer SC fielen bis die Löwen kamen im Schnitt 4,6 Tore pro Spiel, da es hinten und vorne so oft einschlägt wie in Summe bei keiner anderen Mannschaft der Liga. Dass die Partie 1:0 endete, war daher durchaus verblüffend. Zum einen kamen die Hausherren besser in die Begegnung, zum anderen verpassten es die Gäste den Sack zu zu machen. „Kirchheim hat uns in der zweiten Hälfte hoch angelaufen, da haben wir keine guten Lösungen mehr gefunden. Es war dann ein zähes Spiel, dennoch hatten wir gute Umschaltmomente, in denen wir den zweiten Treffer verpasst haben“, so Wallner. Kirchheim wurde zwar stärker, aus dem Spiel heraus ging aber kaum etwas zusammen, weshalb der Ausgleichstreffer am Fuß von Korbinian Vollmann und seinen Freistößen hing. Der ehemalige Profi kann mit seinem rechten Fuß wahre Fackeln in den Strafraum oder direkt aufs Tor ziehen, was jede Standardsituation gefährlich werden ließ. Nachdem Vollmann die ersten Freistöße erfolglos über die Mauer geschlenzt hatte, hämmerte er in der 80. Minute seinen letzten Versuch aufs Torwarteck, doch Lino Volkmer parierte bravourös. „In Summe haben wir es gut verteidigt und eine geschlossene und gute Mannschaftsleistung gezeigt“, bilanzierte Wallner. Am Karsamstag werden die Löwen auf den Ticker schauen und warten, ob Geretsried nachlegen kann.
Wasserburg: Volkmer, Biegel (87. Saur), Lindner, Rubio Gonzalez, Brich, Höhensteiger (70. Deser), Dumitru (80. Ungerath), Barthuber, Voglmaier (80. Yordanov), Kononenko (92. Starringer)
0:1 George Dumitru (22.)
Schiedsrichter: Thomas Federhofer (SpVgg Willenhofen-Herrnried)
Zuschauer: 45
jah