Die Defensive als Grundstein
Wasserburg gewinnt in Unterföhring mit 1:0
Seit Trainer Florian Heller vor zweieinhalb Saisons den TSV 1880 Wasserburg übernommen hat, haben sich die Löwen aus einer biederen Mannschaft zu einer entwickelt, die attraktiven Fußball spielt und ihr Heil in der Offensive sucht. Am Freitagabend in Unterföhring war jedoch die Defensive der Grundstein für den Erfolg, denn am Ende stand ein knapper 1:0-Erfolg. „Der Schlüssel zum Sieg war wieder unsere gewonnene Lust an der Defensive. Wir lassen wenig gefährliche Situationen zu“, analysierte Co-Trainer Max Backa. Dabei stellten sich die Innstädter nicht hinten rein, sondern waren schon im Mittelfeld und im Sturm giftig in den Zweikämpfen, wodurch die technisch versierten Hausherren wenig Spielraum für ihre Angriffe hatten.
Die Wasserburger Formkurve zeigt spürbar nach oben. „Wir waren von Anfang an gut im Spiel und konnten uns mit einem Standard belohnen“, so Assistenzcoach Michael Wallner. Zum kompakten Wasserburger Auftritt in Unterföhring passte es, dass die von Wallner angesprochene Standardsituation von Abwehrmann Johannes Lindner zum Tor des Tages veredelt wurde. Lindner war bei einem Simeth-Freistoß aus dem Halbfeld sträflich frei, sodass er ungestört zum 1:0 einköpfen konnte (24.). Der 31-Jährige wurde zum prägenden Protagonisten der ersten Halbzeit, da er nach einem Kopfballduell noch vor der Pause eine zehnminütige Zeitstrafe bekam (38.) und anschließend Platz für den nicht vorbelasteten Matthias Rauscher machte. „Der Spielfluss war nach der Führung öfters durch kleine Fouls unterbrochen und wir mussten zehn Minuten in Unterzahl auskommen. Das haben wir sehr gut verteidigt“, lobte Wallner. Zwei dieser angesprochenen kleinen Fouls blieben jedoch ungeahndet, ansonsten hätten die Löwen zwei Strafstöße zugesprochen bekommen müssen, denn beide Male stieg Darius Awoudja ungeschickt erst Bruno Ferreira Goncalves und dann Robin Ungerath in die Hacken.
Da Torhüter Lino Volkmer in der ersten Hälfte wenig beschäftigt war, suchte er nach dem Seitenwechsel Arbeit, als er Mohamed Al Hosaini im Aufbauspiel den Ball in die Füße passte, anschließend aber den Winkel so geschickt verkürzte, dass der Stürmer überhastet daneben schoss (53.). Die Null stand hinten also weiter, vorne verpassten es die Innstädter jedoch den zweiten Treffer nachzulegen. „Am Ende hätten wir durch einige klare Chancen den Deckel eher drauf machen müssen, daran müssen wir noch arbeiten“, erkannte Wallner. Oft kam der letzte oder vorletzte Pass nicht an, sobald die Löwen ihre Angriffe noch präziser ausspielen, werden sie noch gefährlicher. Am nächsten am 2:0 war Manndecker Tizian Rudolph, der nach einer Ecke an den Innenpfosten schoss. Nachdem der bereits früh verwarnte Awoudja mit Verspätung seine zweite gelbe Karte sah (89.), überstand Wasserburg die Schlussphase in Überzahl unbeschadet und konnte den dritten Dreier am Stück einfahren.
Wasserburg: Volkmer, Biegel, Rudolph, Rubio González, Lindner (46. Rauscher), Ferreira Goncalves (85. Stellner), Simeth, Dumitru (91. Deser), Köck (66. Kerschbaum), Ungerath, Voglmaier (71. Egger)
Tor: 0:1 Johannes Lindner (24.)
Zeitstrafe: Johannes Lindner (Foulspiel, 38.)
Gelb-Rote Karte: Darius Awoudja (Unterföhring, wiederholtes Foulspiel, 89.)
Schiedsrichter: Johannes Heider (TSV Bissingen)
Zuschauer: 120
jah