Derby in der Altstadt
Wasserburg empfängt am Dienstagabend den SB Chiemgau Traunstein
In einer Spielklasse, die von Teams aus München oder dessen Großraum geprägt ist, gilt das Duell zwischen dem TSV 1880 Wasserburg und dem SB Chiemgau Traunstein durchaus als Derby, auch wenn beide Städte 45 Kilometer voneinander trennen. Insofern kommt es am Dienstagabend, 19 Uhr, zu einem echten Prestigeduell in der Wasserburger Altstadt.
Über 45 Kilometer Anfahrt kann Traunstein nur müde lächeln, nachdem am Wochenende ein Totopokalsspiel beim FC Ezelsdorf bestritten werden musste. Der Fahrtweg nach Mittelfranken betrug einfach 300 Kilometer und sorgte nicht gerade für Begeisterung in der Großen Kreisstadt. Durch einen 2:0-Erfolg wurde dem dort ansässigen Bezirksligisten deutlich gemacht, dass sie besser einen anderen Gegner auswählen hätten sollen. Aufgrund des Pokaltermins steigt die Mannschaft des neuen Spielertrainers Gentian Vokri erst am 2. Spieltag in das Ligageschehen ein.
Nachdem Traunstein in der Vorsaison dem Abstieg erst in der Relegation von der Schippe gesprungen ist, soll es dieses Jahr ruhiger ablaufen. Dafür wurde in Julian Höllen ein Stürmer reaktiviert, der davor schon des Öfteren da und dann aber schnell auch wieder weg war. Bleibt Höllen an Bord, ist der Sportbund vorne gefährlicher als im Vorjahr, in Ezelsdorf traf der 24-Jährige doppelt. In einer Liga, in der sich sehr viele ambitionierte Mannschaften tummeln, ist Traunstein mit seinen infrastrukturellen Voraussetzungen in der Regel automatisch ein Kandidat für ganz vorne. Damit dies wieder gelingt, wurde der Kader im Sommer etwas umgebaut. Den namhaften Abgängen Sascha Marinkovic (Kufstein), Dennis Hrvoic (Kirchanschöring) und Mark Kremer (Freilassing) stehen mit Genti Krasniqi und Lennard Schweder (beide aus Bruckmühl) zwei Akteure mit Landesligaerfahrung gegenüber, die vorne durch Jakob Trebesius und vor allem Höllen ergänzt wurden und in dem routinierten Stefan Schönberger einen neuen Torhüter als Rückhalt hinter sich haben.
Auch der TSV 1880 Wasserburg will nach der 0:1-Auftaktniederlage in Hallbergmoos am 2. Spieltag so richtig in die Saison starten und erstmals punkten. „Wir waren mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, zufrieden. Was nicht gepasst hat, war das Ergebnis. Wir werden die Sachen, die wir verbessern müssen, ansprechen, gleichzeitig aber das vor Augen halten, was uns gut gelungen ist“, so Co-Trainer Michael Wallner. Die Löwen haben gesehen, dass es in dieser ausgeglichenen Liga starke 90 Minuten braucht, um den Gegner niederzuringen. „Mit Traunstein erwartet uns das nächste Topspiel, in dem uns alles abverlangt wird, und gleichzeitig ein Derby zum ersten Heimspiel. Wir sind motiviert und wollen die Punkte in der Altstadt lassen“.
jah